Red Devils Wernigerode Feuer und Flamme für Floorball
Noch bevor das Bundesliga-Auswärtsspiel gegen BAT Berlin überhaupt begann, war bei den Red Devils schon jede Menge Action angesagt. Der finnische Spieler Markus Piittisjärvi hatte sich am morgen in seiner Wohnung so schwer am Kopf verletzt, dass er im Krankenhaus Wernigerode behandelt werden musste. Während seine Mannschaft schon auf der Reise in die Bundeshauptstadt war, wurde seine vier Zentimeter große Platzwunde getackert. Der Arzt gab wenig später grünes Licht. Gemeinsam mit Teammanager Chris Ecklebe ging es mit einem brummenden Schädel Richtung Berlin, denn eines war dem Finnen klar: „Ich lasse meine Mannschaft nicht im Stich. Trotz Schmerzen habe ich die Zähne zusammen gebissen!“
Stark am Ball: Markus Piittisjärvi (Archivfoto)
Die Red Devils starteten mit einer souveränen Spielweise in diese Partie. In der 9. Minute erzielte Tommy Löwenberg nach Vorlage von Max Riechel die 0:1 Führung. Im weiteren Verlauf des ersten Drittels legten Vojta Krupicka und Ramon Ibold zum 0:3 nach. Mit Beginn des zweiten Abschnittes agierten die Harzer Floorballer zu nachlässig, so dass Berlin binnen vier Minuten den 3:3 Ausgleich herstellen konnte. „Die Berliner waren in dieser Phase einfach bissiger. Wir haben uns in dieser Phase einfach ‚die Butter vom Brot nehmen lassen“, so Devils-Coach Peter Gahlert. Auch in den nachfolgenden Minuten des zweiten Drittels konnten die Red Devils nicht an ihrer Marschroute festhalten und ließen sich von den Berlinern immer wieder auskontern. Nach der 3:4 Führung durch Markus Piittisjärvi stellten die Gastgeber noch vor der zweiten Pause prompt den 4:4 Ausgleich her.
Im letzten Abschnitt präsentierte sich den 20 mitgereisten Fans ein über weite Strecken ein ähnliches Bild. Juha-Pekka Kuittinen schoss die Roten Teufel mit 4:5 in Führung, doch Berlin konterte blitzschnell mit dem Ausgleich. Nur wenige Minuten später das gleiche Prozedere: Dank einem Berliner Eigentor gingen die Harzer wieder mit 5:6 in Führung, doch prompt antwortete BAT Berlin mit dem erneuten Ausgleich. Knapp fünf Minuten vor dem Abpfiff setzte der angeschlagene Finne Markus Piittisjärvi dem Spiel den Stempel auf: zunächst gab er die Vorlage auf Max Riechel, der die Red Devils wieder mit 6:7 in Führung brachte, anschließend versenkte er selbst noch zwei Treffer zum 6:9 Sieg im Berliner Kasten. Doch dem nicht genug! Wenig später wurde Markus Piittisjärvi sogar zum besten Spieler der Partie gewählt. Die Stirn des Finnen ziert nun eine knapp vier Zentimeter große Platzwunde. Doch das ist ihm egal, denn schließlich hat er mit den Red Devils in Berlin drei wichtige Punkte entführt – mit einem kleinen Umweg über das Krankenhaus.
Best Player: #10 Markus Piittisjärvi
Mit diesem 9. Spieltag ist die Hinrunde der 1. Floorball Bundesliga der Saison 2014/2015 beendet. In der Statistik stehen sieben Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage zu Buche. Lediglich gegen den amtierenden Deutschen Meister vom UHC Weißenfels mussten sich die Red Devils einmal geschlagen geben. Dies ist zugleich die beste Hinrunde, welche die Harzer Floorballer bisher in ihrer Vereinsgeschichte gespielt haben. Mit zwei Punkte Rückstand auf Weißenfels überwintern die Roten Teufel nun auf Platz 2 der Bundesliga-Tabelle. Die Rückrunde startet am 10. Januar 2015 mit einem Auswärtsspiel gegen Bonn. Bis dahin steht eine knapp dreiwöchige WM-Pause und das Pokal-Achtelfinale am Wochenende des 20./21. Dezember 2014 gegen den TV Schriesheim (2. Bundesliga) auf dem Programm.
Red Devils: Robert Müller, Ramon Ibold, Markus Piittisjärvi, Vojta Krupička, [T] Gary Blume, Julian Willingmann, Tommy Löwenberg, Florian Hellmund, Max Riechel, Juha-Pekka Kuittinen, Marius Mildner, [C] Jeremy Mertens, Christopher Suske, Joel Cristian Ekroos, [T] Nico Severin
9. Spieltag: 1. Floorball Bundesliga – Saison 2014/2015
BAT Berlin – Red Devils Wernigerode (6:9) (0:3|4:1|2:5)
Floor Fighters Chemnitz – MFBC Leipzig (8:10) (5:2|1:7|2:1)
ETV Piranhhas Hamburg – UHC Weißenfels (4:6) (2:2|1:3|1:1)
Red Hocks Kaufering – SSF Dragons Bonn (4:5) n.V. (0:1|3:2|1:1|0:1)
Unihockey Igels Dresden – TV Lilienthal (5:3) (1:1|1:1|3:1)
BAT Berlin – Red Devils Wernigerode (6:9) (0:3|4:1|2:5)
0:1 (08:41) Tommy Löwenberg (Max Riechel)
0:2 (14:35) Vojta Krupička
0:3 (18:51) Ramon Ibold (Markus Piittisjärvi)
1:3 (21:52) Lukas Brockmann
2:3 (23:32) Fabio Witte (Caspar Friberg)
3:3 (23:41) Lukas Brockmann (Jan Kratochvil)
3:4 (38:15) Markus Piittisjärvi (Robert Müller)
4:4 (39:08) Lukas Brockmann (Helge Heitmann)
4:5 (44:50) Juha-Pekka Kuittinen
5:5 (46:58) Helge Heitmann (Jan Kratochvil)
5:6 (48:15) Eigentor
6:6 (49:52) Marek Brincil (Kristaps Vaicis)
6:7 (54:46) Max Riechel (Markus Piittisjärvi)
6:8 (56:43) Markus Piittisjärvi (Marius Mildner)
6:9 (58:05) Markus Piittisjärvi (Gary Blume)
