Doppeltes Pokal-Aus im Norden

Am vergangenen Samstag gastierten sowohl die Damen als auch die Herren der Red Devils im Norden der Republik, um in ihren Pokalspielen zu bestehen. Die teuflischen Damen mussten beim Erstligakonkurrenten ETV Piranhhas Hamburg ran und das Herrenteam von Trainer Ralf Lisiecki musste sich mit dem aktuellen Tabellenführer der 2. Bundesliga Nord/West Blau-Weiß 96 Schenefeld messen , der noch in der letzten Saison in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv war und schon in dieser Saison die Rückkehr in die 1. Bundesliga anvisiert hat.

Trotz der kürzlichen 6:1-Niederlage gegen Hamburg in der Liga hatten die Damen der Red Devils für das Pokalduell ein Fünkchen Hoffnung auf eine Überraschung. Insbesondere die spielerische Leistung im letzten Ligaspiel gegen Bonn sowie die immer besser in Fahrt kommende Offensive der Roten Teufel weckten jede Menge Optimismus. Doch die Hanseaten machten bereits im Verlauf des ersten Drittel einen gehörigen Strich durch diese Rechnung. Nach 15 gespielten Minuten lagen die Harzer Floorballerinnen mit 3:0 in Rückstand, bevor Anouk Wolf das 3:1 gelang. Kurz darauf legten die Gastgeber zum 4:1 nach. Im zweiten Abschnitt präsentierte sich ein ähnliches Bild: Hamburg nutzte die sich bietenden Chancen, zeigte sich vor allem im Überzahlspiel eiskalt. Zwar konnte Julia Diesener gegen Mitte des zweiten Drittels einen Strafstoß zum zwischenzeitlichen 5:2 verwandeln, doch auch die ETV Piranhhas netzten vier weitere Male ein. Im letzten Abschnitt präsentierte sich das Spiel etwas ausgeglichener. Janika Willingmann traf vier Minuten nach Wiederanpfiff zum 8:3, doch vielmehr war auf Seiten der Red Devils nicht zu holen. Hamburg erhöhte kurz vor Ende auf 9:3 und steht damit im Pokal-Viertelfinale.

Aus verdeckter Position erzielte Anouk Wolf den Treffer zum 3:1 (Foto: Frank Diesener)

Die Wernigeröder Bundesliga-Herren machten es in ihrem Pokalspiel gegen Schenefeld um einiges spannender, mussten sich aber am Ende denkbar knapp in der Verlängerung geschlagen geben. Zunächst geriet das Team von Ralf Lisiecki im Verlauf des ersten Abschnitt mit 4:0 in Rückstand, was dem Trainer überhaupt nicht gefiel. „Wir haben das erste Drittel komplett verschlafen und sind einfach nicht ins Spiel gekommen. Trotzdem bin ich stolz, wie sich die Jungs anschließend zurückgekämpft haben. Leider hat uns am Ende ein wenig die Kraft und Konzentration gefehlt, so dass wir in der Verlängerung unglücklich verloren haben. Klar sind wir alle enttäuscht, denn wir hatten uns im diesjährigen Pokalwettbewerb schon etwas mehr erhofft. Doch wir müssen nun nach vorne schauen und uns auf die kommenden schweren Spiele in der Liga konzentrieren“, so Ralf Lisiecki.

Nach dem fünften Gegentreffer zu Beginn des zweiten Durchgangs starteten die Red Devils ihre besagte teuflische Aufholjagd. Einmal Viktori Niemi, zwei Mal Sebastian Mennigke und einmal Joonas Poutanen und der Anschluss war binnen dreieinhalb Minuten hergestellt. Der Ausgleich gelang dann leider nicht, dafür legten die Gastgeber nach, bevor Sebastian Mennigke kurz vor Ende des Drittels der Treffer zum 6:5 gelang. Im Verlauf des dritten Abschnittes legte Blau-Weiß 96 Schenefeld immer ein Tor vor, die Red Devils antworteten jeweils prompt mit dem Anschlusstreffer. 11 Minuten vor Spielende erzielte Vojta Krupicka den lang ersehnten 8:8-Ausgleich und genau 22 Sekunden darauf traf Sebastian Mennigke zur viel umjubelten 8:9-Führung, die aber nur wenige Sekunden Bestand hatte. Letztlich mussten beide Kontrahenten beim Stand von 9:9 den Gang in die Verlängerung antreten, wo schließlich Lasse Schmidt nach 85 Sekunden den entscheidenden Treffer für Schenefeld erzielte.

Sebastian Mennigke (Nr. 29) hatte im Pokalspiel gegen Schenefeld einen Lauf: Der teuflische Angreifer erzielte insgesamt fünf Tore – trotzdem reichte es am Ende nicht zum Sieg (Foto: Frank Diesener)

Am Ende müssen sich sowohl die Damen als auch die Herren der Red Devils vorzeitig aus dem diesjährigen Pokalwettbewerb verabschieden und können sich nun voll und ganz auf ihre Spiele in der 1. Bundesliga konzentrieren. Hier wird es schon am kommenden Samstag für beide Vertretungen wieder ernst: Während die Damen am Samstag um 15.00 Uhr in der Stadtfeldhalle Wernigerode die Dümptener Füchse empfangen, müssen die teuflischen Herren am Samstag um 18.00 Uhr in Bayern beim VfL Red Hocks Kaufering ran.

ETV Lady Piranhhas Hamburg – Red Devils Wernigerode (9:3) (4:1|4:1|1:1)
Blau-Weiß 96 Schenefeld – Red Devils Wernigerode (10:9) n.V. (4:0|2:5|3:4|1:0)

Red Devils (Damen): Pauline Wolf, Marie-Lisette Böker, Jara Zilling, Julia Pradel, Anouk Wolf, Ayleen Breuer, Marie Suske, Laura Sommer, Lisa Franze, [T] Anny Lee Ellenberg, [C] Julia Diesener, Janika Willingmann, Sina Bothe, Marie Siefke, Luisa Diesener

Red Devils (Herren): [T] Florian Stroinski, Thomas Bothe, Vojta Krupička, Marc Charlet, Paul Sundt, Lukas Justin Kastner, [C] Max Bandrock, Justin-Leon Tropschug, Philip Andersson, Sebastian Mennigke, Viktori Niemi, Joonas Poutanen, Marvin Selzer, [T] Linus Nilsson, Jannes Zilling, Florian Hellmund, Steven Pascal Kastner

Achtelfinale: Floorball Deutschland Pokal (Damen)

Floorball Mainz – USV TU Dresden (2:4)
Hannover 96 – FC Stern München (4:2)
ETV Lady Piranhhas Hamburg – Red Devils Wernigerode (9:3)
SSF Dragons Bonn – UHC Sparkasse Weißenfels (6:7)
TV Eiche Horn Bremen – Dümptener Füchse (3:6)
BW96 Schenefeld – Förde Deerns (1:12)
TSG Erlensee – MFBC Leipzig/Grimma (2:13)
SG Sedelsberg/Nordenham – SG Berlin (2:3)

3. Runde: Floorball Deutschland Pokal (Herren)

TV Eiche Horn Bremen – USV Halle Saalebiber (10:6)
Baltic Storms – SCS Berlin (13:5)
TSG Füchse – DJK Holzbüttgen (3:7)
SC DHfK Leipzig – UHC Sparkasse Weißenfels II (8:1)
Unihockey Igels Dresden – UHC Sparkasse Weißenfels (4:8)
VfL Red Hocks Kaufering – SSF Dragons Bonn (6:5) n.V.
Blau-Weiß 96 Schenefeld – Red Devils Wernigerode (10:9) n.V.
Donau-Floorball Ingolstadt/Nordheim – Floor Fighters Chemnitz (4:12)
SG Mellensee/Rangsdorf – MFBC Leipzig (1:32)
Hannover Mustangs – ETV Piranhhas Hamburg (2:15)
FC Stern München I – Lumberjacks Rohrdorf (6:7)
Dümptener Füchse – TV Schriesheim (4:6)