Red Devils Wernigerode Feuer und Flamme für Floorball
Die U17-Mädchen der Red Devils vom WSV Rot-Weiß starteten am vergangenen Wochenende in Weißenfels bei der Deutschen Meisterschaft. Als amtierender Deutscher Meister der letzten beiden Jahre ging es für das Team um Trainerin Julia Pradel mit leicht gemischten Gefühlen zu den nationalen Titelkämpfen, denn in der regulären Saison hatten die Wernigeröder gegen die starken Staffelkonkurrenten UHC Weißenfels und MFBC Leipzig/Grimma jeweils eine Partie deutlich verloren – doch das war zu Saisonbeginn und seither hat sich die Mannschaft spielerisch weiterentwickelt und damit in der Offensive und Defensive stabilisiert. Mit diesem Wissen reiste das teuflische Team selbstbewusst und hoch motiviert in die Saalestadt.
Vor knapp 300 Zuschauern spielten die Red Devils im Finale gegen den UHC Weißenfels (Foto: Matthias Kuch)
In der Gruppenphase am Samstag mussten die Roten Teufel am Vormittag gegen den TV Eiche Horn Bremen ran. In einem einseitigen Spiel hatte das Team von Trainerin Julia Pradel wenig Mühe und verbuchte am Ende einen klaren 4:21-Auftaktsieg, der gleich mal das Torverhältnis ordentlich aufpolierte. Hier waren es vor allem die Schwestern Luisa und Julia Diesener, die im Zusammenspiel gemeinsam 15 Tore erzielten: Luisa versenkte insgesamt neun Treffer, Julia traf ganze sechs Mal. Julia Diesener glänzte zudem in dieser Partie mit sieben Torvorlagen. Auch im zweiten Spiel der Vorrunde gegen den VfL Red Hocks Kaufering (9:3) sowie im weiteren Turnierverlauf überzeugten die Schwestern mit ihren Offensivqualitäten, so dass die Torjägerkanone schließlich zu den Dieseners wanderte: Die 14-jährige Luisa wurde mit insgesamt 19 Toren und 6 Torvorlagen in fünf Spielen Topscorer der Deutschen Meisterschaft, gefolgt von ihrer 16-jährigen Schwester Julia mit 11 Toren und 11 Vorlagen.
Luisa Diesener beendete die Deutsche Meisterschaft als Topscorer (Foto: Matthias Kuch)
Doch es wäre zu einfach, den Erfolg der teuflischen U17-Mädchen nur an den Diesener-Schwestern festzumachen. Vielmehr waren beide Spielerinnen wichtige Schaltstellen in einem perfekt funktionierenden und harmonierenden Team. Torhüterin Anny Ellenberg wuchs von Spiel zu Spiel über sich hinaus und wurde in zwei Spielen verdient als „Best Player“ ausgezeichnet. Unter anderem im dritten Gruppenspiel gegen die Dümptener Füchse, was nach zwei mal 15 Minuten mit einem 3:3-Unentschieden endete. Der Punkt reichte den Wernigeröderinnen letztlich, um die Vorrunde als Tabellenerster abzuschließen. Am zweiten Turniertag traf die Mannschaft von Trainerin Julia Pradel im Halbfinale auf den STV Sedelsberg, welche die Vorrunde der Gruppe A als Zweiter beendet hatten. Mit jeder Menge Respekt vor dem Gegner, einer starken spielerischen Leistung und entsprechendem Einsatz in der Defensive zogen die Harzer Floorballerinnen am Ende mit einem 0:4-Sieg ins Meisterschaftsfinale ein, wo erwartungsgemäß der UHC Weißenfels als Gegner auf dem Parkett wartete.
Torhüterin Anny Ellenberg war während der Siegerehrung zu Tränen gerührt: Die teuflische Torfrau spielte eine starke Deutsche Meisterschaft und wurde im dritten Gruppenspiel gegen Dümpten und im Finale gegen Weißenfels als beste Spielerin ausgezeichnet. (Foto: Matthias Kuch)
Beide Kontrahenten standen sich auch in den Jahren 2017 und 2018 im Finale gegenüber, welches jeweils die Red Devils für sich entscheiden konnten. Vor knapp 300 Zuschauern war jedoch der Druck auf Seiten der Weißenfelserinnen. Die Roten Teufel spielten locker auf und konnten dank drei Toren von Luisa Diesener mit einer 1:3-Führung in die Halbzeitpause gehen. Angeheizt vom Trainergespann Julia Pradel, Laura Sommer und Pauline Wolf sowie einer unbändigen Motivation aller Spielerinnen und der zusätzlichen lautstarken Unterstützung der knapp 30 mitgereisten Fans ließen sich die Wernigeröderinnen die Führung nicht mehr nehmen. In der zweiten Hälfte legten Marie Böker und Sina Bothe mit zwei Treffern nach, so dass der zweite Weißenfelser Treffer am Ende nur noch Ergebniskosmetik darstellte. Mit einem 2:5-Sieg gewannen die U17-Mädchen der Red Devils schließlich die Deutsche Meisterschaft und damit den dritten Titel in Folge in dieser Altersklasse.
Nach dem Sieg im Finale und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft kannten die Emotionen keine Grenzen (Foto: Matthias Kuch)
Nach dem Abpfiff kannte die Freude keine Grenzen, die Spielerinnen, Trainer sowie die mitgereisten Eltern, Fans und Freunde lagen sich minutenlang in den Armen und brauchten auch einige Zeit, um zu realisieren, welches Kunststück ihnen mit dem Titelgewinn gelungen ist. „Es war ein unglaublich emotionales Wochenende. Das Team hat während der gesamten Deutschen Meisterschaft einen tollen Job gemacht und sich verdient mit dem dritten Deutschen Meistertitel in Folge belohnt. Besonderen Dank möchte ich auch an alle Eltern und Fans richten, die uns lautstark an beiden Tagen unterstützt und damit einen sehr großen Anteil am Titel haben“, so Trainerin Julia Pradel.
Große Freude bei den U17-Mädchen der Red Devils über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft (Foto: Matthias Kuch)
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT U17-MÄDCHEN 2019
Gruppe A
STV Sedelsberg – UHC Weißenfels (1:5)
MFBC Leipzig/Grimma – Donau Floorball Nordheim/Ingolstadt (10:3)
STV Sedelsberg – MFBC Leipzig/Grimma (7:6)
UHC Weißenfels – Donau Floorball Nordheim/Ingolstadt (9:3)
UHC Weißenfels – MFBC Leipzig/Grimma (9:3)
Donau Floorball Nordheim/Ingolstadt – STV Sedelsberg (4:12)
Gruppe B
TV Eiche Horn Bremen – Red Devils Wernigerode (4:21)
Dümptener Füchse – VfL Red Hocks Kaufering (4:3)
TV Eiche Horn Bremen – Dümptener Füchse (2:11)
Red Devils Wernigerode – VfL Red Hocks Kaufering (9:3)
Red Devils Wernigerode – Dümptener Füchse (3:3)
VfL Red Hocks Kaufering – TV Eiche Horn Bremen (10:4)
Halbfinale 1: UHC Weißenfels – Dümptener Füchse (7:4)
Halbfinale 2: STV Sedelsberg – Red Devils Wernigerode (0:4)
Platz 7: 4. Donau Floorball Nordheim/Ingolstadt – TV Eiche Horn Bremen (4:10)
Platz 5: MFBC Leipzig/Grimma – VfL Red Hocks Kaufering (6:5)
Platz 3: Dümptener Füchse – STV Sedelsberg (4:3)
Finale: UHC Weißenfels – Red Devils Wernigerode (2:5)
